... tolle Veranstaltung mit »unnötigen Ärgernissen am Rande«:
An diesem Wochenende pilgerten die Freunde der sog. »wissenschaftlich-phantastischen Literatur« nach Dortmund. Und es drehte sich wieder einmal alles nur um Bücher, nicht um Filme oder Spiele! Lothar Bauer, unseren Lesern spätestens seit seiner »Galerie« in EXODUS 28 bekannt, war in diesem Jahr der Ehrengast in punkto »Phantastische Grafik & Artwork«.
Zur angekündigten EXODUS-Lesung häuften sich (leider schon im Vorfeld) die Probleme. Helmut Ehls fiel, ebenso wie EXODUS-Herausgeber René Moreau, kurzfristig wegen gesundheitlicher Probleme aus. Fabian Tomaschek musste wenige Tage vor der Veranstaltung wegen eines nicht zu verschiebenden beruflichen Termins absagen. Letzterer sollte aus seiner soeben für den »Kurd-Laßwitz-Preis« nominierten Geschichte BOATPEOPLE lesen. So war Wolf Welling schließlich der einzig Anwesende (zumindest aus der Riege der angekündigten Autoren), der wie geplant aus seiner Erzählung DIE AKTE PKD vortragen konnte. (Auch diese Story ist - wie soeben bekannt wurde - für den begehrten Preis nominiert! - Beide Kurzgeschichten findet der interessierte Leser in: EXODUS 31).
Antreten sollte zu unserer Lesung auch »SF-Urgestein« Horst Pukallus ...
... der aber leider 48 Stunden vor Beginn der Veranstaltung absagte, weil er (lt. kurz und bündiger Entscheidung des Con-Komitees!) für seine ihn - lediglich begleitende - Lebensgefährtin den vollen Tageseintritt zur Veranstaltung hätte entrichten müssen: »Ellen soll also dafür zahlen, dass Sie mit mir nach Dortmund fährt und ich ihr etwas vorlese, was sie schon kennt? Da wir Gütergemeinschaft haben, würde ich also anteilig selber für meine eigene Lesung blechen.«, so der Autor zu EXODUS. »Ist denen unbekannt, dass man im wirklichen Leben für Lesungen bezahlt wird (mit echtem Geld)?«
Auch unser Angebot, diese Kosten aus unserer Kasse zu übernehmen, lehnte der Autor letztlich konsequenterweise ab! - Nachvollziehbar, so auch die Meinung innerhalb der EXODUS-Redaktion. - Wird der Stellenwert deutscher Autoren (Bestseller-Autoren freilich ausgenommen!) in der Szene inzwischen so gering eingeschätzt? Eine Frage, die man sicherlich (auch dem verantwortlichen Komitee) stellen darf und auch sollte! - Pukallus´ Verdienste für das SF-Genre in Deutschland - und der »deutschen Science Fiction« insbesondere - stehen jedenfalls außer Frage.
Trotz all dieser Probleme boten Olaf Kemmler (auf dessen Schultern die ganze Präsentation letztlich ruhte - und der freilich als gestandener Autor selbst aus eigenem Repertoire sofort zum »Werkzeug Lesen« griff), unterstürzt von Jacqueline Montemurri, die dankenswerterweise kurzfristig in die Bresche sprang (aktuell in EXODUS 32: Ihre Erzählung KOLOSS IM ORBIT), und Wolf Welling eine gelungene Lesung, von der auch die Besucher begeistert waren.
EXODUS teilte sich wieder einen Stand mit den Kollegen von MEDUSENBLUT, vertreten durch Michael Tillmann. (Interna: der bei uns bekannte und ebenso beliebte Autor veröffentlicht in der kommenden EXODUS 33 seine brandneue Erzählung AGNOSTICCA - Planet der leeren Säulen, ein weiteres Sequel seiner »Planeten-Geschichten«, die im Magazin bereits eine gewisse Tradition genießen).
Olaf Kemmler resümiert: »Wir haben wieder viele Kontakte geknüpft, viele interessante Gespräche geführt und auch viele ›Exodüsse‹ und Bücher verkauft.
Der Ex-Redakteur des FANDOM OBERSERVERs, Günther Freunek, durfte auf Exodus-kosten Weizenbier trinken, weil er uns einen guten Vorschlag fürs Layout gemacht hat. Es war nicht der erste Verbesserungsvorschlag aus der Leserschaft.
Michael Schneiberg will uns immer noch davon überzeugen, dass wir einen Teil unserer Geschichten kostenlos online zur Verfügung stellen sollen. Schenken ist gut und macht die Welt schöner. Recht hat er. Aber wir stellen natürlich nicht einfach nur nüchterne Information zur Verfügung, sondern erschaffen mit EXODUS ein sehr aufwendiges, sinnliches Gesamtkunstwerk, das wir nur als Ganzes erfahrbar machen wollen. Wir schenken der SF-Gemeinde bereits unsere Arbeitskraft, da wir ja trotz all des Stresses kein Geld damit verdienen. (Und außerdem habe ich manchmal den Eindruck, dass es da ein grundsätzliches Missverständnis in unserer Konsumgesellschaft gibt. Eine neue Technik, die entwickelt wird, ist nicht unbedingt für alle Belange das Nonplusultra. Sie ist zunächst einmal nur Angebot, dass man nutzen kann, wenn es Vorteile bringt, dass man aber nicht unbedingt nutzen muss.)
Auch der Bestseller-Autor und Ehrengast Kai Meyer war von der Gestaltung und Qualität des Magazins angetan und hat zwei Ausgaben mitgenommen. Sein Griff war glücklich: zielsicher hat er ausgerechnet unsere erfolgreichsten Ausgaben EXODUS 26 und EXODUS 30 ausgewählt.«
René Moreau, Olaf Kemmler