Exodus 22: Nachdruck mit farbiger Komplettsanierung
Die zweiundzwanzigste „Exodus" Ausgabe war im Gegensatz zu einer Reihe von Heften früheren Erscheinungsdatum schon länger vergriffen. Da die Herausgeber mit den nächsten Ausgaben erst auf eine blaue Titelschrift und später auf Farbe insbesondere in den immer wieder sehenswerten graphischen Teilen gewechselt sind, bot sich im Grunde ein Nachdruck in Form einer farbigen „Komplettsanierung" gerade zu an. Jetzt liegt die Ausgabe mit dem auffälligen umlaufenden Titel von Mario Moritz als Neuauflage vor.
Uwe Posts Geschichte „Instant Man" eröffnet die EXODUS 22 Ausgabe. Bizarre wie rückblickend verblüffend einfache Ideen sind inzwischen zu Uwe Posts Spezialität geworden. Anstatt willige Helfer zu klonen, kann man sie - wie Tütensuppe durch Aufgießen und drei Stunden ziehen lassen - „züchten". Allerdings gibt es Gesetze, die einen Missbrauch verhindern sollen. Mittels eines Spezialchips gibt es zumindest in der Theorie eine gewisse Überwachung. Aber auch Neoterroristen haben den einmaligen Wert dieser Instantmenschen erkannt. Neben der brillanten Idee, die einfach von Uwe Post ohne wissenschaftliche Erklärung in den Raum gestellt wird, überzeugt Posts experimentierfreudiger Stil. Handlungstechnisch wirkt allerdings die Ermittlungsarbeit des Polizisten im Fall des missbrauchten Instant Man zu oberflächlich, zu fragmentarisch, um wirklich überzeugen zu können. Auch fehlt der Geschichte eine emotionale Ebene, welche die beschriebenen Ereignisse greifbarer, zugänglicher gemacht hätte. Vielleicht kann Uwe Post „Instant Man" irgendwann zu einer längeren und besser strukturierten Novelle ausarbeiten. Die Grundidee bürgt ausreichend Potential.