Sie erklommen einen Hang und traten in das diffuse Licht des Waldes ein. Dysti lief Schweiß von der Stirn. Belau hielt den Elektrostab noch immer sehr nah an ihrem Hals. Sie überlegte, ob sie ihm zwischen die Beine treten sollte. Doch der Mann hatte sie so eng an sich gezogen, dass sie keine Chance hatte, ihn dort zu treffen, wo er empfindlich war. Und als könne er ihre Gedanken lesen sagte er an Xell gewandt: »Menschen können sich reproduzieren. Maschinen nicht.«
»Nun, dann bin ich eindeutig ein Mensch.« Xell grinste seinen Peiniger an. »Denn in dieser Hinsicht bin ich noch voll funktionsfähig. Aber auch Maschinen können sich selbst reproduzieren. Es gab bei uns in abgelegenen Gebieten auf der Erde, auf Asteroiden, dem Mars oder auf Raumstationen 3-D-Drucker, die jedes Bauteil erstellen konnten, das benötigt wurde, einschließlich ihrer eigenen Bauteile. So konnten sich die Maschinen selbst reparieren oder bei Bedarf auch neue Maschinen bauen. Macht sie das deshalb zu einem Menschen? Und wenn du unfruchtbar wärst, würde es dich deshalb zu einer Maschine machen?«
»Du bist gut programmiert, Maschinen-Mann. Du hast auf alles eine Antwort.«
Sie erreichten eine Lichtung. Der Geruch, der davon ausging, war unbeschreiblich. Dysti kämpfte mit dem Würgereiz. Was sie sah, ließ ihr zudem den Atem stocken. Vor ihr breitete sich eine Grube, oder besser noch, ein Krater im Waldboden aus. Darin lagen unzählige Skelette – Skelette von Menschen. Dazu noch Leichen in verschiedensten Stadien der Verwesung. Belau drückte Dysti auf die Knie. Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken. Sie hatte sich die ganze Zeit vor Morlocks in dem Dschungel gefürchtet, und jetzt entpuppten sich diese Eloi als die wahren Morlocks.
»Oh Gott, was ist das?«, hörte sie Xell. Seine Stimme hatte einen für ihn ungewöhnlichen Klang – den Klang des Entsetzens.
»Das ist Helheim«, antwortete Silas.