Ein Überblick von Arnold Spree
Vor kurzem habe ich dankenswerterweise die erste Ausgabe von »!Time Machine« erhalten (d. i. englisch und heißt »Zeit Maschine«, mit einem vorauseilenden Exklamationszeichen).
Schwerpunktmäßig wird darin »eine aussterbende Spezies namens »Fanzines« begutachtet, und zwar von Herrn Udo Klotz. Ob man diese Publikationsform tatsächlich auf die Rote Liste gefährdeter Arten setzen muss? Etwa in den Kategorien VU (Vulnerable) oder gar CR (Critically Endangered) ...? (Bestellen kann man das sehr empfehlenswerte Schmuckstück gleich hier.)
Meine eigenen Beobachtungen in freier Natur ergeben ein zwiespältiges Bild. Einige Fanzines sind sehr scheu und tauchen sofort unter, wenn Leser in der Nähe sind. Ansonsten aber kommen und gehen sie, wie´s ihnen beliebt. Einige wenige Fanzines haben sich den veränderten Umweltbedingungen angepaßt und kommen in aufwendiger Aufmachung daher, daß man meinen könnte, sie wären einem großen Verlagshaus entsprungen. Neben der gedruckten Form hat sich im Zeitalter des Internet zudem die elektronische Verbreitung als E-Zines etabliert, bei der die Inhalte als HTML oder PDF veröffentlicht werden.
Die Macher der Fanzines setzen sich aus engagierten Mitgliedern der Szene zusammen, die die Herstellung auf eigene Kosten in ihrer Freizeit betreiben. Mit Blick auf die Inhalte der Fanzines leisten sie oftmals Pionierarbeit - wovon dann später allerdings nur die großen Verlagshäuser profitieren, da sie sich die innovativen Trends aus der Fanszene raffgierig für eigene Interessen zunutze machen.
Nichtkommerzielle Fanzines sind so gut wie nicht in normalen Bibliotheken zu finden. Der Verein ›Archiv der Jugendkulturen‹ in Berlin-Kreuzberg hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, Fanzines zu sammeln und zu archivieren. Er verfügt über eine Bibliothek mit der größten Fanzine-Sammlung Europas (12.000 Exemplare).
Foto oben: Der grimmige Willi Bollenbeck, Hüter der Fanzines im AdJk e. V. Berlin-Kreuzberg
Ich möchte daher anregen, dass auch die Phantastische Bibliothek Wetzlar (vgl. EXODUS 36) sich dem Thema Fanzine verstärkt zuwendet und eine repräsentative Ausstellung ins Programm nimmt ...
Foto oben: Der beliebte Thomas Le Blanc, Leiter der Phantastischen Bibliothek Wetzlar
Arnold Spree
Vor kurzem habe ich dankenswerterweise die erste Ausgabe von »!Time Machine« erhalten (d. i. englisch und heißt »Zeit Maschine«, mit einem vorauseilenden Exklamationszeichen). Schwerpunktmäßig wird darin »eine aussterbende Spezies namens Fanzines« begutachtet, und zwar von Herrn Udo Klotz. Ob man diese Publikationsform tatsächlich auf die Rote Liste gefährdeter Arten setzen muß? Etwa in den Kategorien VU (Vulnerable) oder gar CR (Critically Endangered) ...?
Meine eigenen Beobachtungen in freier Natur ergeben ein zwiespältiges Bild. Einige Fanzines sind sehr scheu und tauchen sofort unter, wenn Leser in der Nähe sind. Ansonsten aber kommen und gehen sie, wie´s ihnen beliebt. Einige wenige Fanzines haben sich den veränderten Umweltbedingungen angepaßt und kommen in aufwendiger Aufmachung daher, daß man meinen könnte, sie wären einem großen Verlagshaus entsprungen. Neben der gedruckten Form hat sich im Zeitalter des Internet zudem die elektronische Verbreitung als E-Zines etabliert, bei der die Inhalte als HTML oder PDF veröffentlicht werden.
Die Macher der Fanzines setzen sich aus engagierten Mitgliedern der Szene zusammen, die die Herstellung auf eigene Kosten in ihrer Freizeit betreiben. Mit Blick auf die Inhalte der Fanzines leisten sie oftmals Pionierarbeit - wovon dann später allerdings nur die großen Verlagshäuser profitieren, da sie sich die innovativen Trends aus der Fanszene raffgierig für eigene Interessen zunutze machen.
Nichtkommerzielle Fanzines sind so gut wie nicht in normalen Bibliotheken zu finden. Der Verein ›Archiv der Jugendkulturen‹ in Berlin-Kreuzberg hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, Fanzines zu sammeln und zu archivieren. Er verfügt über eine Bibliothek mit der größten Fanzine-Sammlung Europas (12.000 Exemplare).