Acht Essays zur Short Science Fiction

Michael K. Iwoleit - »Reductio ad absurdum«

In diesem Buch finden wir eine Sammlung von Essays über und Kommentaren zur Science Fiction Literatur, insbesondere aus dem Bereich der Kurzgeschichte. Mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnet, ist der Verfasser gewiss kein Unbekannter in der Szene, nicht zuletzt auch als Herausgeber des SF-Magazins Nova. Mit »Reductio ad Absurdum« beweist er einmal mehr seine fundierte Kenntnis des Genres.

Wer nämlich – wie ich selbst – glaubt, fast alle bedeutenden Werke der Science Fiction gelesen zu haben, wird womöglich durch die Lektüre dieser Essays eines besseren belehrt. Iwoleit weist eindrucksvoll nach, dass die großen Ideen der letzten Zeit weniger bei Romanen, sondern bei Kurzgeschichten zu finden sind. Vor allem die Stories von David Masson und Greg Egan scheinen noch Geheimtipps zu sein, die man gelesen haben sollte, wenn man die Möglichkeiten des Genres ausloten will.

Bis auf das Vorwort von Horst Pukallus sind die Beiträge an anderer Stelle schon erschienen, zumeist im »Heyne SF Jahr«, aber wer nicht alle Jahrgänge vollständig im Regal stehen hat, dem sei »Reductio ad Absurdum« wärmsten empfohlen, zumal alle Essays in einem Band gesammelt noch einmal zusätzlich eine erhellende Wirkung erzielen. Ein wenig schade finde ich nur, dass der reflexartige Hinweis auf die mangelnde Beachtung der SF durch die allgemeine Literaturkritik nicht fehlen durfte. Wir sollten uns endlich einmal selbstbewusst aus der Schmollecke herausbegeben. Wie will man Blinden vermitteln, welche Wirkung das Spiel des Lichtes auf unsere Wahrnehmung der Welt hat? Und wer jetzt wirklich glaubt, dass dieser Vergleich hinkt, der hat nicht einmal einen Grund, sich überhaupt in der Schmollecke aufzuhalten.

Der Band erschien im Verlag Dieter von Reeken unter der ISBN 978-3-945807-01-9. - Das komplette Inhaltsverzeichnis kann man hier einsehen. Weiterhin gibt es hier einen kurzen Auszug aus der Einführung.

Michael Iwoleit veröffentlichte auch einige Kurzgeschichten in EXODUS, ebenso wie der Autor des Vorwortes, Horst Pukallus.

Das Cover stammt im übrigen von Helmut Wenske, dessen künstlerisches Schaffen in EXODUS 26 mit einer umfangreichen »Galerie« gewürdigt wird.

Weitere Informationen zum interessanten Verlagsprogramm sind gleich hier zu finden.

gepostet (OKe) = Olaf Kemmler